System- und Autoimmunerkrankungen Sprechstunde
Glomerulonephritis und Vaskulitis; systemischer Lupus Erythematodes
Glomerulonephritis ist eine Sammelbezeichnung für eine Reihe von entzündlichen Erkrankungen der Niere. Dabei ist die Filterfunktion der Niere gestört, mit schwerwiegenden Störungen des Wasser- und Eiweisshaushaltes. Betroffene Patienten können Wasser einlagern, Bluthochdruck entwickeln, Blut im Urin haben und weitere Symptome zeigen.
Vaskulitis bedeutet Gefäßentzündung. Diese Entzündung beruht nicht auf einer Infektion sondern auf einer fehlerhaften Immunreaktion: das Immunsystem erkennt nicht nur Krankheitserreger, sondern auch körpereigene Strukturen als „Feinde“, gegen die es seinen Angriff richtet. Bei den Vaskulitiden zielt diese selbstzerstörerische Abwehr auf die Zellen der Blutgefäße. Je nachdem, welche Art von Gefässen betroffen ist, unterscheidet man verschiedene Vaskulitiden. Eine spezielle Form der Vaskulitis stellt der systemische Lupus Erythematodes (sLE) dar, der schubartig alle Organe des Körpers befallen kann, inkl. Haut und vorwiegend Frauen betrifft.
Was bieten wir an bei Glomerulonephritis und Vaskulitis?
Abklärung (inklusive Nierenbiopsie), Beratung und Betreuung von Patienten mit Glomerulonephritis und Vaskulitis. Nach Diagnosesicherung wird die Therapie nach einem spezifischen, der Krankheit angepassten Schema durchgeführt. Je nach Schweregrad der Erkrankung können Patienten nebst Tabletten auch regelmässige Infusionen in unserem Ambulatorium bekommen. Ferner besteht die Möglichkeit, an internationalen klinischen Studien teilzunehmen, wo neue, innovative Therapieansätze unter strengen wissenschaftlichen und ethischen Richtlinien überprüft werden.
Was bieten wir an bei systemischen Lupus Erythematodes?
Abklärung (inklusive Nierenbiopsie), Beratung und Betreuung von Patienten mit systemischen Lupus Erythematodes. Die Therapie orientiert sich an den einzelnen Symptomen des sLE. Da diese von Patienten zu Patienten variieren, braucht es ein individuell ausgerichtetes Therapieprogramm. Die medikamentöse Therapie muss sorgfältig auf den individuellen Krankheitsverlauf abgestimmt werden. Bei leichteren Fällen wie zum Beispiel Gelenkschmerzen mag ein sog. Entzündungshemmer genügen. Spezielle Salben helfen gegen die Hautrötungen. Sind Gelenke und die Haut gleichzeitig und heftiger betroffen, erweisen sich Antimalariamittel als wirksame Symptombekämpfer. Bei schweren Verlauf, speziell Nierenbefall kommen Cortisonpräparate zum Einsatz, in Kombination mit Immunsuppressiva. Die medikamentöse Therapie erfordert regelmässige Urin- und Blutkontrollen.
Fächerübergreifende Zusammenarbeit
Da Vaskulitiden prinzipiell alle Organe befallen können, betreuen wir diese Patienten gemeinsam mit anderen Fachspezialisten: d.h. je nach Organbefall, Rheuma-, Lungen-, Herz-, Haut- und/oder Nervensystemspezialisten. Ferner gehört unser Zentrum zur Schweizerischen SLE Kohortenstudie: diese in 2007 gegründete Plattform umfasst verschiedene Universitätsspitäler und sLE Fachspezialisten. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die Krankheit zu erforschen und dazu beizutragen, neue Therapiestrategien zu entwickeln, idealerweise das Entstehen der Krankheit sogar ganz zu verhindern.